Mittwoch, Dezember 27, 2006

Nachtrag zu Casino Royale

Zur Sekunde ist mir aufgefallen, dass es bereits 1967 einen James Bond Film mit dem Titel "Casino Royale" gab:
Hier die Information von der IMDB:
http://www.imdb.com/title/tt0061452/


David Niven war einfach schneller als Daniel Craig. :-)

Warum ist Casino Royale kein "James Bond"?

Der Film wurde ja schon viel diskutiert, und vermutlich wurde auch schon alles gesagt.
Deswegen halte ich meine 2 Cents dazu kurz. Der Film hat mir durchaus gefallen. Als Actionfilm, wohlbemerkt. Aber wie ein Bond fühlte es sich irgendwie nicht an.

Eben habe ich "GoldenEye" gesehen und es wurde mir schlagartig mir klar, was den Unterschied ausmacht.

Ein Wort: Q
Klar habe ich beim Ansehen von „Casino Royale“ gemerkt, dass Q und seine technischen Spielereien fehlten. Aber eben erst wurde mir klar, dass das Fehlen seines Labors ganz erheblich zu der "nicht-Bond"-Atmosphäre beitrug.

Was habe ich eben gelacht, während Bond und Q durch das Labor gingen und vor allem im Hintergrund das Geschehen beobachtete. Da ist der trockene Humor von Q, der mit einem Gipsbein im Rollstuhl anrollt.

Bond: „Na, Ski-Unfall gehabt?“
Q: [Schießt eine Rakete aus dem Gips-Fuß] „Nein. Jagdunfall!“

Oder der Mitarbeiter, der in einer Telefonzelle den Hörer abnimmt und dann überraschend von einer Art Airbag an die Scheibe gepresst wird. Etwas später wird die Telefonzelle abtransportiert, der arme Mann klemmt dabei immer noch wimmernd an der Scheibe – und niemand im Labor beachtet ihn dabei.

Dann ist da der Schleudersitz, der anscheinend zu stark eingestellt ist. Im Hintergrund hört man ihn hart aufschlagen und das Klappern und Scheppern von Gegenständen, die dabei kaputt gehen.

Zu guter Letzt begutachtet Bond ein langes Sandwich (heutzutage in Neu-Deutsch: ein „Sub“ :-) ), und der Zuschauer fragt sich bereits, welche originelle Waffe sich wohl darin befinden mag. Am Ende entpuppt es sich dann aber doch bloß als Qs Mittagessen...

So muss ein Bond sein.

Donnerstag, November 23, 2006

Ausfallerscheinungen

Ohne Fleiß kein Preis
Die derzeit langen Arbeitszeiten fordern wohl allmählich ihren Tribut.

Um einem Fehler auf die Schliche zu kommen, führten mein Kolege und ich den Programm-Code Schritt-für-Schritt aus. An einer Stelle, die uns wichtig erschien, starteten wir zusätzlich die Suchfunktion des Editors und suchten nach allen Vorkommen einer bestimmten Variable.

Die Variable wurde häufig benutzt und so suchten wir im Code fleißig weiter nach dem Fehler, und zwar nach wie vor Zeile für Zeile.

Der große Schreck!
Wieso sprang die Textmarkierung plötzlich mehrere Zeilen weiter als erwartet? Das dürfte nach der Programmlogik überhaupt nicht passieren!

Des Rätsels Lösung
Wir hatten ediglich die Textmarkierung der Suchfunktion weitergeklickt, nicht aber die Code-Ausführung. Wir hatten es nur nicht gemerkt, weil besagte Variable in fast jeder Zeile vorkam und die Suche nach ihr dewegen fast wie die schrittweise Ausführung des Programms aussah.

Dass so etwas zwei Leuten, die zusammen auf den Code sehen passiert, spricht vor allem dafür, dass die Uhrzeit zu spät und die Erhohlungszeit zu kurz war.

Ich brauche mal Urlaub.

Die 100-Stunden -Woche

Manche Tage sind Mist.
Letzter Dienstag war so einer.

Da hätte die Abnahme der Software sein sollen, die ich mit einem Kollegen zusammen entwickelt habe und inzwischen weitgehend alleine betreue.

Das Plus 1 Phänomen
Wie das mit Abgabeterminen jeder Art so üblich ist, so fehlt am Ende immer das letzte Quäntchen Zeit, um das Programm "wasserdicht" zu bekommen. Ich habe mal gelesen, das so etwas als das "Plus 1 Phänomen" bezeichnet wird. Es fehlt immer genau eine Zeiteinheit mehr als man zur Verfügung hat. Sprich: Es man bräuchte nur eine Stunde mehr, um das Referat fertig zu stellen, oder eine Woche mehr für die Diplomarbeit oder - in meinem Fall - einen Tag mehr für ein stabiles Setup.

Zeit und andere knappe Ressourcen
Derzeit äußert sich das so, dass wir am Montag von 9:00 Uhr (morgens) bis um 2:00 Uhr (leider auch morgens) dafür schuften mussten. Zusammen mit besagtem Kollegen bereiteten wir nach bestem Wissen und Gewissen alles vor und, soweit es eben unter den gegebenen zeitlichen Umständen verträglich war, testeten so gut es ging.

Als ich tatsächlich im Bett lag, war es immerhin schon 3:20 Uhr, wirklich schlafen konnte ich zu allem Überfluss aber nicht. Am Ende bekam ich gerade einmal 2,5 Stunden Schlaf, denn ich musste schon um 7:30 Uhr beim Kunden sein, um die DVDs abzuliefern.

Geiselhaft
Mein Plan war einfach:
  • die DVDs abliefern
  • zurück nach Hause
  • ein Stündchen Schlaf nachholen
  • und dann zur Arbeit fahren.
Weit gefehlt.

Kaum, dass ich die DVDs abgegeben hatte, beschloss die Projektleiterin dort, erst einmal die DVDs auf Lesbarkeit in den Laufwerken zu prüfen. Damit hatten wir in der Vergangenheit leider schlechte Erfahrungen gemacht, insofern war diese Sorge nachvollziehbar.
Anstatt aber die Scheiben eine nach der anderen in das Laufwerk zu schieben und so zu sehen, ob es mit den gebrannten DVDs zurecht kommt, wurde gleich das Setup gestartet. An dieser Stelle wurde mir klar, dass ich nicht mehr weg gelassen würde, bis die Installation mit allen DVDs fertig war.

So wurde ich zur Dienstleistungs-Geisel.

Und siehe da, nachdem mein Kollege und ich uns die Nacht um die Ohren geschlagen hatten, gingen trotzdem noch Dinge schief. :-(

Das war wohl nix mit dem frühen Feierabend!
Im Gegenteil, der Arbeitstag war wieder überdurchschnittlich lang. Immerhin nicht ganz so extrem wie der Vortag, aber Montag und Dienstag zusammen erreichte ich dennoch eine gesamte Arbeitszeit von 32 Stunden!

Durchhalten, bald ist es vorbei!

Dienstag, November 21, 2006

Was ist Refactoring?

Kurz und knapp gesagt, ist Refactoring das Umbauen von Programm-Code, um dessen Effektivität zu erhöhen, ohne dass sich nach außen hin dessen Funktion ändert. Typischerweise wird refaktoriert, um Code lesbarer, kürzer oder schneller zu machen.

Aus dem Leben eines Programmierers:
Nun habe ich eine Code-Stelle mit 7 Zeilen, deren Funktionsweise erweitert werden soll. Daraus wurden dann ca. 50 Zeilen.
(Das ist noch kein Refactoring.)

Diese wurden zur besseren Lesbarkeit umgebaut, und siehe da, da waren es nur noch 17.
(Jetzt ist es Refactoring.)

Da sich diese 17 Zeilen aber anscheinend Außenstehenden, die sich nicht schon in das Problem eingelesen haben, nicht so offensichtlich erschlossen wir mir (was ja kein Wunder ist, nachdem ich stundenlang darüber brütete...), wurde der Wartbarkeit wegen alles NOCH EINMAL umgebaut. Ich bin wieder bei 50 Zeilen, dafür über 3 Funktionen verteilt.
(Trotz der neuen Funktionen ist es Refactoring, da die öffentliche Sichtbarkeit noch die selbe ist.)

Das Ergebnis des Refaktoring:
Nach stundenlangem Grübeln, Umbauen und Testen passiert am Ende immer noch exakt das Selbe wie vorher...!

Das ist das Programmiererleben. :-)

Dienstag, Oktober 03, 2006

Irrungen und Wirrungen eines Programmieres

Es ist schon komisch, wie es manchmal läuft.

Einst, als das Datenbanksystem MySQL noch in der Version 3.x vorlag, freute ich mich sehr darauf, dass MySQL bald auch Unicode-Zeichen unterstützen sollte.

Wofür ich Unicode brauchte?
Da ich ein großer Fan von allem rund um Japan bin, war mir schon lange klar, dass ich eines Tages eine Anwendung schreiben wollte, die japanische Zeichen verwenden würde. Dumm nur, dass ich gar keine Idee hatte, was für eine Anwendung das sein sollte... :-)

Dann kam er endlich, der Versionssprung, in dem die Unicode-Unterstützung für MySQL eingeführt wurde. Und ich schrieb... nichts.
Ich hatte nämlich immer noch keine Idee, was für ein Programm ich schreiben wollte.

Seitdem müssen wohl an die zwei Jahre vergangen sein.
Endlich habe ich die richtige Inspiration, ein Programm zu schreiben, dass mir beim Japanischlernen helfen soll. Überflüssig zu erwähnen, dass ich dafür eine Datenbank brauche.

Jetzt verwende ich Access.

Warum eigentlich habe ich so lange auf MySQL gewartet???

Montag, Mai 15, 2006

Hannover im WM-Fieber

Man kann der Fußballweltmeisterschaft kaum entfliehen. Ob man nun will oder nicht.

Ich bin, sehr zum Leidwesen meines Vaters, kein Fußballfan. Dementsprechend fällt es mir schwer, der extremen Menge an WM-bezogenen Werbung etwas abzugewinnen. Aber zwei Dinge gibt es dann doch, die meine Aufmerksamkeit auf sich zogen.

Elf Meter bis zum Müll
Das eine davon hat die Stadt Hannover selbst in Gang gesetzt. In der Innenstadt gibt es nun für fast jeden Mülleimer eine Markierung auf dem Boden, die ein Fußballspieler-Piktogramm zeigt und erklärt, von jenem Punkt aus seien es noch 11 Meter bis zum Müll.

Die Steigerung dazu habe ich dann heute morgen entdeckt.
Ein großer, grüner und Kunstrasen verkleideter Kasten, etwa in den Maßen der McDonald's Müllkästen, stand dort in der Fußgängerzone. Oben drauf war ein kleines Fußballtor befestegt, komplett aus Metall - selbst das Netz.
Wer also der Aufforderung, seinen Müll mit einem Elfmeter zu versenken, nachkommen möchte, hat mit diesem Teil wohl seine besten Chancen. Was im Tor landet, landet automatisch im darunter befindlichen Behälter.

Irgendwie niedlich, oder?

Wir geben unser letztes Hemd!
Die andere Werbung, die ich originell fand, ist bei Beate Uhse zu finden.
Dort wurden im Schaufenster mehrere Plakate aufgehängt, die jeweils zwei Damen in freizügigen Fußballaustattungen zeigen, die vor einem Fußballtor (wovor auch sonst) posieren.
Dazu steht dann jeweils ein Spruch von unterschiedlicher Direktheit, so etwa: "Unsere Jungs geben ihr letztes Hemd. Wir auch."
Etwas deutlicher wird es dann auf dem Plakat, auf dem die Frauen mit Dildos spielen: "Unsere Jungs jubeln erst, wenn er wirklich drin ist!"

Ob einem eine solche Reklame gefällt, das ist sicher Geschmackssache. (Okay, ... mir schon.) Aber es hebt sich definitiv von der Masse der übrigen WM Werbung ab. Und das alleine macht sie sympathisch.

Samstag, Mai 06, 2006

Cheers, Schillerstraße!

Auch wenn die Meinungen über die Schillerstraße geteilt sind, sehe ich mich mir die Sendung meist gerne an - abhängig von der aktuellen Besetzung der Episode.

Nun gibt es also eine neue Staffel der Schillerstraße, und damit das Konzept etwas "frischen" Wind bekommt, wurde dafür das Bühnenbild verändert: Fortan spielt die Schillerstraße im „Schillereck“, einer Kneipe, die Berhard Hoecker kürzlich "geerbt" hat und dort neu eröffnen will.

So weit, so gut. Das kann man ja mal so ausprobieren.

Das kennst Du doch...
Nur – fehlen dem Kreativ-Team bei Sat1 die Ideen? Das neue Bühnenbild ist ein Plagiat, wie es deutlicher kaum sein könnte.

Vielleicht erinnert sich noch jemand an die Sitcom Cheers, die gegen Ender der 80er/ Anfang der 90er Jahre ausgestrahlt wurde. Damals bekannte Namen wie Ted Danson („Gefährliche Brandung“), Kirstie Alley („Hör mal, wer da spricht“) und ein junger Woody Harelson („Natural Born Killers“) spielten dort die Besetzung in – tja, wo wohl... - einer Bar.

Wer es damals verpasst hat, bekommt aktuell auf K1 noch seine Chance, dort wird die Serie derzeit zu nächtlicher Stunde wiederholt.


Eineinhalb Jahrzehnte später erlebt diese Bar scheinbar ein eingedeutschtes Revival. Der Aufbau beider Bars ist nahezu identisch.
Ganz links in der Wand befindet sich die Eingangstür in die Bar, direkt dafür stehen einige Tische für den Sitzbereich. Mittig auf der Bühne steht der Massige Tresen, darüber ein Gestell mit Regalen für Flaschen und Hängevorrichtungen für Gläser. Weiter rechts verengt sich der Raum zu einem kleinen Durchgang und endet ein einer Nische für den Billard-Tisch.

Fehlen die Ideen im TV?

Eine 1:1 Umsetzung.
Wie uncool.

Selbst die Art, wie die Wände mit Klinker-Steinen und Tapete gestaltet sind, wurde ohne Änderung übernommen. Ich meine sogar die Tresenfront wieder erkannt zu haben.

Ich finde nichts verwerfliches daran, sich Anleihen und Inspirationen aus anderen Filmen, Serien oder Büchern zu holen. An solchen eingebauten Anspielungen habe ich sogar sehr viel Spaß.

Aber im Schillereck kamen überhaupt keine eigenen Ideen zum tragen, hier wurde nicht die geringste Transferleistung erbracht und wirkt, wie ich finde, einfach nur einfallslos.
Schade.

Kommt da noch mehr?
Wir können ja mal beobachten, wie es weiter geht.

In der Originalserie gab es die Figur Norm, ein dicker Buchhalter, dem keine Ausrede schlecht genug war, sich schnell vor der Arbeit zu drücken und mal eben in seiner Lieblingskneipe ein Bier hinter die Binde zu kippen. Immer, wenn er das Cheers betrat, riefen alle Anwesenden wie aus einem Munde seinen Namen: „Norm!“

Schauen wir doch mal, ob nicht sogar diese kleine Tradition im Schillereck Einzug findet, z.B. wenn Tetje in die Bar eintritt.
Ich würde mich über so einen ungenierten Ideenklau nicht wundern.

Aber ich will nicht gleich alles alles verurteilen. Ich hätte mir bei der Optik halt nur etwas mehr Kreativität gewünscht. Letztlich soll sich die Sendung eh mehr um die improvisierten Dialoge drehen und uns Zuschauer unterhalten.
Außerdem befindet sich die Bar ja noch im "Aufbau". Wir werden sehen, wie es sich entwickelt, wenn das Schillereck demnächst "eröffnet" wird. Vielleicht wird ja doch noch alles gut.

Ich bin gespannt.

Freitag, April 28, 2006

Mission Ampel-Aufklärung

Manch einer wird sich vielleicht fragen, ob ich nichts besseres zu tun hätte.
Doch, habe ich schon. Aber wenn ich von der Arbeit nach Hause fahre, komme ich nun einmal unweigerlich an der uns wohl bekannten Ampel vorbei...

Jedenfalls habe ich neue Erkenntnisse gewonnen, was die Einsichtigkeit der hiesigen Bewohner angeht. Die tendiert so gegen Null.

Aber alles der Reihe nach.

Mission Ampel-Aufklärung
Neulich habe ich mich sozial engagiert. Mein Ziel: Unwissende wissend machen.

Die älteren Mitmenschen
Eine ältere Dame stand an den erwähnten Ampelschaltern und drückte - Ihr ahnt es - auf den Knopf für die verkehrte Straßenseite. Während sie dort nun stand und auf ihre Grünphase wartete, schaltete hinter ihr die Ampel um.
Als dann endlich unsere Grünphase begann, in der Zwischenzeit hatte ich natürlich gedrückt, trafen wir uns in der Mitte der der überquerten Fahrbahn. "Guten Tag. Wenn sie müssen auf der anderen Seite drücken wenn sie über die Straße wollen", sagte ich.
Die Frau sah mich überrascht an.
Man konnte es ihr im Gesicht ablesen. Warum sie wohl dieser wildfremde Mann anspreche und was er ihr damit sagen wolle. Die Ampel habe doch schließlich geschaltet...
Verwirrt zog sie von dannen.

Die jüngeren Mitmenschen
Doch auch jüngere Menschen sind nicht besser.
Als gerade vor mir eine Frau, Mitte 30, die soeben aus der selben Bahn gestiegen war wie ich, mit völliger Selbstverständlichkeit natürlich den Knopf für die Ampel hinter uns drückte, wagte ich noch einen Versuch.
"Hallo. Das ist der Knopf für die falsche Seite. Wir müssen diesen hier nehmen", erklärte ich und betätigte unseren Knopf.
"Ach, darauf habe ich gerade gar nicht geachtet", sagte sie.

Was soll ich darauf noch antworten? Weiß ich doch, deswegen sage ich es ja.
Aber das wäre wohl zu aggressiv gewesen. Überhaupt schwang ein Unterton in ihrer Stimme mit, dass sie es gar nicht schätzte, auf einen Fehler aufmerksam gemacht zu werden.
Schon gar nicht von einem Fremden.


"Ich habe nicht darauf geachtet."
Mal ehrlich, was ist denn das für eine miese Ausrede??? Und das auch noch im Straßenverkehr.
"Huch, Entschuldigung. Ich wollte das Kind nicht überfahren, aber darauf habe ich gerade gar nicht geachtet."
Echt schwach.

Man konnte deutlich merken, dass dieser Frau durch meine Bemerkung plötzlich bewusst wurde, dass da tatsächlich etwas schief gelaufen war. Aber so etwas kann man natürlich nicht eingestehen. Also wird ganz schnell die erstbeste Ausrede zum Besten gegeben, die einem durch den Kopf geht.

Erkenntnisse
  1. Die Leute mögen es nicht, von Fremden auf Fehler aufmerksam gemacht zu werden.
  2. Erst recht nicht, wenn sie merken, dass die Kritik berechtigt war.
  3. Meine gut gemeinte Ampel-Hilfe verpufft darum völlig nutzlos.

Weiteres Vorgehen
  1. Ich werde in nächster Zeit probeweise mal Hinweiszettel an die Ampel kleben, die mit Pfeilen darauf hinweist, welcher Knopf für welche Seite gilt.
  2. Wenn das nicht hilft, kette ich eine Labormaus an den Ampelpfahl, die dann für die Passanten den richtigen Knopf drückt.

Donnerstag, April 20, 2006

Neues zum Red Nose Day

Aktuellste Entwicklungen:

Es wird keine Einzelkämpfe geben, sondern einen Teamkampf, weil man der Meinung ist, dass die Promis alleine weniger Chancen haben sich zu behaupten.

Und das findet auch nur statt, wenn eine bestimmte Summe Spendengelder zusammen kommt!

Stefan Raab muss wohl ohne mich auskommen, aber vielleicht darf ich Sonja Kraus vor Beginn dann offiziell die Regeln erklären!

Hat vielleicht zufällig heute jemand die Sendung "SAM" auf Pro 7 gesehen? Da gab es schon einen Promo-Bericht. Überhaupt solltet Ihr den Tag über Pro 7 laufen lassen, da das Ereignis vermutlich eine ganze Menge gepusht werden soll. Wir sind immerhin das "Finale" - oder zumindest kurz davor.

Übernachtung ist übrigens im Savoy, umgeben von deutscher Prominenz. So haben z.B. Hans Werner Olm und Heinz Höhnig mit uns gefrühstückt. So konnten wir dann hautnah erleben, wie Höhnig die negative Stimmungsmache seiner Frau aus der Bildzeitung erfahren hat...

Also, einschalten nicht vergessen!

Dienstag, April 18, 2006

Der Sensei und der Red Nose Day auf Pro 7

Übermorgen, also am Donnerstag, dem 20. April, findet auf Pro 7 der alljährliche Red-Nose Day statt. Sinn der Sache ist es, für einen guten Zweck Geld zu sammeln, indem möglichst viele Menschen eine alberne rote Pappnase kaufen. Der Erlös geht dann als Spende an wohltätige Organisationen.

Wie für solche Sammelaktionen werden traditionellerweise viele, viele Prominente Leute eingespannt, die dabei mit ihrem guten Namen helfen sollen.

Und jetzt kommt der spannende Teil:
Unter anderem wird es in diesem Jahr auch Promi-Wrestling geben, d.h. eine Bekannte Fernseh-Persönlichkeit wird es mit einem richtigen Wrestler zu tun bekommen. Und nun ratet mal, wer der Ringrichter sein wird......... ;-)
Ich bin dabei!!!

Um das ganze mal in Worte zu fassen, die Veranstaltung wird am Donnerstagabend live ausgestrahlt. Erwartete Zuschauerzahl liegt bei satten 10 Mio. Zuschauern.
Hui!

Meine große Stunde wird dann NACH Tv-Total schlagen, also irgendwann nach 23:00 Uhr.
Ich weiß, Wrestling ist und bleibt Geschmackssache, aber wann werde ich wohl noch einmal bei so einer Sache dabei sein? Vielleicht mag dann der eine oder andere doch mal kurz den Fernseher auf Pro 7 einschalten. :-)

Im übrigen wird es mindestens einen Promo-Auftritt der Wrestling Crew bei TV-TOTAL geben, entweder direkt vorher am Donnerstag oder sogar schon am Mittwoch (sprich morgen). Leider weiß ich nicht, ob ich auch dabei bin - für Ringrichter interessiert sich in der Regel keiner. Aber wer weiß, vielleicht sitze ich ja doch beim Stefan Raab auf der Couch...?
Drückt mir die Daumen!

Das musste ich einfach mal loswerden.

Sonntag, April 16, 2006

Das Murmeltier lässt grüßen

Es ist schon komisch.
Man kann es drehen und wenden, aber bestimmte Dinge im Leben wiederholen sich immer wieder. Für mich war es das erste mal, dass sich so eine Beziehungskonstellation ergab, aber ich würde glatt die Hand dafür ins Feuer legen, dass gut die Hälfte derjenigen, die das hier lesen, selbst etwas ähnliches schon erlebt haben.

Betroffene dürfen gerne mal anonym die Hand heben.

Im Grunde ist das Geschehen so ist so allgemein gültig, dass man sie international in zig Filmen, Romanen selbst Opern und sonstigen Geschichten wieder findet. Gerne wird sie dafür in eine Verwechselungsgeschichte verpackt, nimmt letztlich aber üblicherweise ein Happy End, bei dem sich die Hauptfiguren erneut finden und alles wieder gut wird. Schließlich sind sie für einander bestimmt.

Folgende Konstellation:
Ewig lange ist man Single, aber kaum, dass man in eine Beziehung schlittert, kommt eine andere Frau, die man sofort abschleppen könnte, ohne dass die Freundin etwas davon sehen oder ahnen könnte. Aber man(n) ist ja ehrlich und spielt kein doppeltes Spiel sondern sagt dankend ab.
Kurze Zeit später wird man dann von der Freundin verlassen.

In der Realität steht man stattdessen sowohl ohne Beziehung als auch ohne Abenteuer da.

Versteht mich nicht falsch. Ich will gar nicht jammern.
Ich bin nur verwundert darüber, dass selbst wenn man den Ausgang irgendwie ahnt, der Verlauf dieser Geschichte nicht aufzuhalten ist.

Bestimmt fallen Euch noch weitere Beispiele für Dinge ein, die sich immer wieder und unabänderlich aufs neue wiederholen. Ich denke dabei nicht wirklich an Endlosschleifen wie sie Bill Murray einst erlebte, aber bestimmte sich wiederholende Schemata gibt es bestimmt, oder? Ich wäre neugierig darauf, Eure Meinung zu hören.

Eine gute Freundin überraschte übrigens mich mit Ihrer Meinung, sie hätte ohne mit der Wimper zu zucken zugegriffen, wäre sie an meiner Stelle gewesen.

Stehe ich mit meiner Einstellung denn wirklich alleine da?

Donnerstag, April 06, 2006

Ampeln und Intelligenztests

Ampeln an sich sind schon kleine Intelligenztests.

Nachdem Fußgängerampeln bereits seit Jahrzehnten in Betrieb sind, sollte das Wirkungsprinzip einer Fußgängerampel hinreichend bekannt sein. Auch für jene Ampeln, bei denen man auf einen Knopf drücken oder eine bestimmte Fläche berühren muss, damit sie für den gewünschten Überweg auf Grün wechselt.


TEST 1: Die Ampel zum umschalten veranlassen

Das Prinzip ist simpel. Labormäuse haben diesen Test schon vor Jahren perfektioniert. Wenn man auf einen bestimmt Knopf drückt, passiert etwas.

Im Fall der Mäuse gibt es Futter, im Fall einer Ampel ein kleines grünes Männchen.

Trotzdem gibt es immer noch Menschen, die sich neben die Ampel stellen und dann einfach der Dinge harren, die da kommen. Wenn schon einer dort steht, sammeln sich meist die nächsten Fußgänger und warten ebenfalls (Herdentiere, siehe vorigen Post). Der Erste hätte sicherlich schon gedrückt, denken sie. Pustekuchen.

Wenn dann doch mal jemand auf die Idee kommt, zu drücken, dann ist es meistens jemand von der anderen Straßenseite, der als Erster bei seiner Ampelseite ankommt.

Alternativ bringen nur noch die Ungeduldigen die Rettung. Jene, die einfach nicht warten können und glauben, eine Ampel würde schneller schalten, je öfter sie den Knopf drücken. Tatsächlich, irgendwann schaltet die Ampel dann sogar. Einer der vielen Drückimpulse hat sie bestimmt dazu veranlasst.

Das ist auch so ziemlich die einzige Gelegenheit, bei der diese "Ungeduldsdrücker" nützlich sind. Normalerweise finde ich sie eher nervig bis beleidigend. Das sind jene, die im nächsten Test durchs Raster fallen.


TEST 2: Umgebung wahrnehmen

Ich finde es schon ein wenig beleidigend, wenn ich eben gerade den Knopf für die Ampel drücke und der Typ, der direkt hinter mir an die Ampel kommt, kaum einen Meter hinter mir, noch einmal drückt. Er muss es gesehen haben, so nahe wie er hinter mir stand.

Als ob ich zu doof wäre, einen Knopf zu drücken. Oder zu schwach, um den Impuls an der Schaltung auszulösen. Oder zu... ach, ich weiß es nicht.

Na schön, im Zweifel für den Angeklagten. Die meisten Ampeln liefern kein Feedback darüber, ob jemand bereits (richtig) gedrückt hat oder nicht. Deswegen entstehen auch besagte Ampelherden (s.o.), man weiß halt nicht, ob der Vordermann schon aktiv war.

Neulich war es eine Frau in den Mittzwanzigern, die es auf die Spitze getrieben hat.

Keine 10 Sekunden, nachdem ich den Drücker betätigt hatte, fühlte sie sich immer noch verpflichtet, die Schaltflache zu berühren. Das rot blinkende "Signal kommt" leuchtete vermutlich nur rein zufällig dort.

Geht das eigentlich nur mir so? Oder gehen diese Drücker auch anderen auf die Nerven?


TEST 3: Transferleistung

Bei einem erst frisch errichteten Hochbahnsteig ganz in der Nähe meiner Behausung ergab sich nun die Situation, dass der Bahnsteig und die Schienen so eng angeordnet sind, dass die Knöpfe für beide Füßgängerüberwege am selben Pfosten hängen.

Welchen Knopf soll man drücken? Stellen wir eine logische Überlegung an.

These 1: Ich nehme den Knopf, der auf der mir abgewandten Seite hängt.

Begründung: Er zeigt in Richtung der Straßenseite, auf die ich wechseln möchte.
Gegenargument: Ich müsste erst um den Pfosten herum greifen, damit ich ihn drücken kann.
Analyse: Klingt gar nicht so übel. Das Gegenarguments fällt nicht allzu schwer ins Gewicht. Diese Lösung könnte man sich schon einmal vormerken, falls These 2 nicht zutreffen sollte.

These 2: Ich nehme den Knopf, der auf der mir zugewandten Seite des Pfostens hängt.

Begründung: Bei allen anderen Ampeln in diesem Land ist es genauso eingerichtet.
Gegenargument: siehe These 1.
Analyse: Klingt auch nicht übel. Das Gegenargument, in Form von These 1, scheint durchaus nachvollziehbar. Allerdings ist die Begründung, gestützt durch zigtausende von realen existierenden Beispiel-Ampeln, wohl ungleich schwerwiegender.

Ich fasse die These noch einmal in andere Worte: Weil es immer so ist.


Puh, das war gar nicht so leicht!

Anders kann ich es mir nicht erklären, dass fast die Hälfte aller Personen, die von diesem Hochbahnsteig auf der der beiden Straßenseiten wechseln wollen, den falschen Knopf erwischt.

Das erschreckende daran: Schon rein statistisch gesehen besteht eine Chance von 50%, dass man den richtigen oder falschen Knopf erwischt! Wenn man nun bedenkt, dass es annähernd diese 50% sind, die immer noch auf den falschen Knopf drücken, muss man davon ausgehen, dass sich diejenigen, die Test 3 bestehen, in deutlicher Minderheit befinden. Denn sonst müsste die Erfolgsrate unweigerlich deutlich höher liegen.

Ich sehe nur eine Lösung, dieses Problem in den Griff zu bekommen:
Die Einwohner in der näheren Umgebung des besagten Bahnsteigs gehen besser nicht mehr ohne Labormäuse aus dem Haus.

Menschen sind Herdentiere

Zitat aus "Der Schwarm" von Frank Schätzing:
"Halten Sie Menschen für intelligent?"
"Ein Mensch ist intelligent. Viele Menschen sind eine dumpfe Gruppe."


Dem kann ich nur anschließen.
Auch wenn viele es noch so sehr abstreiten: Menschen sind Herdentiere.

Eine Gruppe von Leuten tut etwas - irgendetwas. Sie tun alle das Gleiche (z.B. Karten spielen) oder tragen zumindest alle etwas zur selben Sache bei (z.B. eine Party feiern).
Aber sobald nur eine Person davon diese Tätigkeit abbricht, werden weitere Personen der Gruppe seinem Beispiel folgen.

Sehr typisch: Wenn der erste Gast einer Party geht, dezimiert sich die Zahl der feiernden gleich um mindestens ein Viertel, falls nicht sogar alle Gäste plötzlich gehen.

Anderes Beispiel:
Man stelle sich eine wenig befahrene Straße vor, an der sich eine beliebige Menge Füßgänger um eine Ampel schart und brav darauf wartet, dass das grüne Männchen endlich leuchtet. Dann kommt eine einzelne Person hinzu, die sich den Verkehr ansieht und feststellt, dass so wenig los ist, dass es kaum lohnt, auf Grün zu warten.

Nun passiert folgendes.
Kaum, dass diese Person die Fahrbahn betritt, marschieren etliche Leute hinterher. Also Leute, die eben noch brav warteten, folgen nun dem (meist unwissentlich) selbsternannten Alpha-Tier: Einer geht, andere werden folgen.

Achtet mal darauf.